Der Mann für die Sicherheit am Arbeitsplatz

In unserem Technologie-Blog war schon des Öfteren von Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen an Produkte und Prozesse die Rede. Aber es gibt noch eine andere wesentliche Seite des Themas: die Sicherheit für die Menschen an ihren Arbeitsplätzen. Ein junger Gründer im Multifunktionsgebäude 1 auf dem Hochschulcampus kümmert sich als Sicherheitsingenieur für Unternehmen um diesen Bereich.

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Was macht eigentlich so ein Sicherheitsingenieur? Sebastian Gode lächelt, er kennt diese Frage von Menschen, die sich einen Ingenieur immer als gehobenen „Bastler“ oder High-Tech-Produktentwickler vorstellen. Er hat eine kurze Formel als Antwort parat: Der ausgebildete Sicherheitsingenieur berät Unternehmen als externe Fachkraft für Arbeitssicherheit in Sachen Arbeitsschutz, das heißt: Er analysiert auf der Basis von gesetzlichen und berufsgenossenschaftlichen Vorschriften den Sicherheitsstand bei seinen Kunden und verbessert ihn bedarfs- und normgerecht.

Der 32-Jährige ist Absolvent der Lübecker Fachhochschule im Fach Medizintechnik. Zum Sicherheitsingenieur hat er sich während des Studiums und danach in diversen Fachkursen insbesondere der Berufsgenossenschaften weitergebildet. „Mein Ziel war es immer, mich selbstständig zu machen und dabei die Bereiche Mensch und Technik zu verbinden, was im betrieblichen Arbeitsschutz und Gesundheitsmanagement gut funktioniert“, erklärt der freundliche junge Mann seine Motivation. „An der Fachhochschule bekam ich zum Glück schon während des Studiums konkrete, hilfreiche Anregungen zum Thema Unternehmensgründung.“

Mit seiner besonderen Kompetenz im Bereich Medizintechnik arbeitet er heute vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen der Gesundheitsbranche, darunter eine Reihe von Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen, aber auch für einige Handwerksbetriebe. „Vor dem Studium habe ich ein Handwerk gelernt, sodass ich die Aufgaben im Bereich Arbeitsschutz hier aus eigener Anschauung kenne“, erzählt Gode. Zudem bietet der Ingenieur seinen Kunden eine umfassende Sicherheitsberatung für den Betrieb von Medizinprodukten und insbesondere von medizinischen elektrischen Systemen vor Ort. „Oft stellt die Mehrfachsteckdose aus dem Baumarkt bei einem System von mehreren Medizingeräten in einer Gesundheitseinrichtung ein nicht akzeptables Risiko dar“, so Gode.

Das Ingenieurbüro Gode arbeitet jetzt seit gut einem Jahr im MFC. „Hier habe ich gute Netzwerk-Kontakte gefunden“, freut sich Sebastian Gode. Der Gründer strebt in absehbarer Zeit den Aufbau eines kleinen Teams an. „Mit meiner aktiven Akquise habe ich gute Erfolge erzielt, vielleicht kann ich mich bald noch mehr als bisher auf mein spezielles Anliegen konzentrieren: die Integration von Arbeitsschutzmanagement in bestehende Managementsysteme beim Kunden“, blickt der engagierte Sicherheitsfachmann in die nicht so ferne Zukunft.

Info: http://ibgode.de

(rwe)

Die Protein-Vermesser

Aus einem biochemischen Forschungsprojekt an der Lübecker Universität entwickelte sich in wenigen Jahren ein kleines, feines High-Tech-Unternehmen: Die Protein-Mess- und Kontroll-Geräte der Firma Xtal Concepts stehen heute in Forschungslaboren weltweit. Und ein Xtal-Produkt fliegt 2016 sogar in den Weltraum.

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Das Xtal-Führungsteam: Annette Eckard, Arne Meyer, Karsten Dierks (v. l.) vor dem Prototypen des Erfolgsgerätes im Lübecker Labor

Proteine sind für Biochemiker ein wesentliches Forschungsfeld. Diese wenige Nanometer kleinen Makromoleküle aus Aminosäuren stellen grundlegende Bausteine des Lebens dar. Wenn man Ihren Aufbau und ihr Verhalten verstehen und kontrolliert verändern kann, ermöglicht das zum Beispiel im Falle von Krankheitserregern die Entwicklung neuer Behandlungs- oder Impf-Wirkstoffe. Um die Kleinstteilchen beobachten zu können, lässt man sie unter Hinzufügung bestimmter Substanzen kristallieren und wachsen. Das junge Unternehmen Xtal hat Geräte für dieses Beobachten, Vermessen und Beeinflussen auf Nanoebene entwickelt und gebaut. Die „Controller“ genannten Geräte arbeiten mit höchst anspruchsvollen Lichtstreuungs-, Wiege- und Softwaretechnologien. „Der Prototyp entstand hier 2011 am Lübecker Uni-Institut für Biochemie bei Professor Hilgenfeld“, berichtet Karsten Dierks. Der Physiker war genau wie der Biochemiker Arne Meyer von Anfang an dabei.

Auf der Basis dieser funktionierenden Technologie wagte das kleine Team den Sprung in die Unternehmensgründung. „Wir hatten das Glück, das Produkt mit der Unterstützung durch Fördermittel von Land und Bund zur Marktreife entwickeln zu können“, erzählt Dierks. Im Rahmen der „EXIST“-Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums gelang dann der Markteintritt des jungen Unternehmens mit internationalen Kontakten. „Vor allem fanden wir dann ziemlich schnell erste Investoren“, ergänzt Annette Eckhardt, die im Geschäftsführungsteam für den kaufmännischen Bereich zuständig ist. So konnten neue Mitarbeiter eingestellt und weitere Produkte entwickelt und auf den Markt gebracht werden.

Das kleine Unternehmen machte sich mit eigenen Forschungsbeiträgen und technischen Sonderlösungen für Forschungseinrichtungen schnell international einen Namen. „Unseren Businessplan haben wir damit schon überholt“, freut sich Annette Eckhardt. „Die schwarze Null war eigentlich erst für nächstes Jahr geplant.“ Jetzt gehe es darum, die funktionierende Technologie auf andere Anwendungsbereiche zu übertragen und so als Unternehmen zu wachsen. „Zum Beispiel werden in der Farben- und in der Kosmetik-Industrie immer mehr Nano-Teilchen verwendet. Um die kontrolliert einsetzen zu können, braucht man unsere High-End-Mess- und Kontroll-Technik“, so Eckhardt. Aktuell arbeitet das Xtal-Team aber noch an einem ganz anderen Highlight der bisherigen Unternehmensgeschichte: Im Jahr 2016 soll ein Xtal-Controller mit zur internationalen Raumstation (ISS) fliegen, um das Verhalten von Proteinen in der Schwerelosigkeit zu beobachten.

Info: www.xtal-concepts.de

(rwe)

Ein Technologie-Weltrekord auf dem Campus

Der Laborraum im MFC III ist so überschaubar wie die Sechs-Mann-Forschergruppe. Umso größer ist, was hier geschieht: Zurzeit hält die Gruppe den Geschwindigkeitsweltrekord im Bereich der Bildgebung für die Netzhaut des menschlichen Auges.

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Uni-Doktorand Hendrik Spahr (29), Thorlabs-Software-Entwickler Dierck Hillmann (31), Laserzentrum-Projektleiter Gereon Hüttmann (52) hinter dem aktuellen Labor-Aufbau auf Weltrekordniveau

„Mit der neuen Kamera- und Software-Technologie können wir im Laboraufbau 100000 Bilder pro Sekunde von der Netzhaut des Probanden machen“, erklärt Gereon Hüttmann den nur auf den ersten Blick unscheinbaren Versuchsaufbau. „Damit wird es möglich, das Pulsieren der Gefäße sozusagen in Echtzeit abzubilden, während wir bisher immer nur Vorher-Nachher-Zustände zeigen konnten.“ Das sei insbesondere für die zukünftige Diagnose der Volkskrankheit „Altersabhängige Makuladegeneration“ (AMD) ein großer Fortschritt.

Doch noch ist es nicht so weit. Die Forschergruppe im Multifunktionscenter III arbeitet jetzt im Rahmen eines bundesweiten Förderprojektes an den technologischen Grundlagen. „Wir haben nach einem Projektjahr gezeigt, dass die mit holografischer Technologie aufgewertete OCT-Technik funktioniert, nämlich schneller genauere Bildergebnisse produziert als zuvor“, freut sich Dierck Hillmann (31), auf dessen Dissertation der neue Ansatz fußt. „OCT“ steht für „optische Kohärenztomografie“ und lässt sich beschreiben als Ultraschall mit Licht, also eine berührungslose Untersuchungsmethode, die insbesondere im Augenbereich eingesetzt wird. Mit der „holografischen“ Technik nutzt man zusätzlich zur reinen OCT-Bildgebung das zurückgestreute Licht, um mit entsprechend ausgelegter Software zu weit besseren Messergebnissen zu kommen. „Tendenziell übernehmen die neuen Algorithmen viele Aufgaben der aufwändigen Optiken, die bisher so einen OCT-Versuchsaufbau prägten und die wir nicht mehr unbedingt brauchen“, berichtet Projektleiter Hüttmann.

Die Arbeitsgruppe im MFC versammelt einige Mitarbeiter des Medizinischen Laserzentrums bzw. des Instituts für biomedizinische Optik der Universität und des Industriepartners Thorlabs, einer der weltweit führenden Optikfirmen. Im Förderprojekt „i-Cube“ des Bundesforschungsministeriums sind die Lübecker Retina-Bildgebungsspezialisten für die technologischen Grundlagen zuständig. Das Projektkürzel steht für „Innovative Imaging and Intervention in early AMD“. Ziel ist es, die grundsätzliche Entwicklung der AMD besser zu verstehen und deren Erkennung zu ermöglichen, bevor irreversible Schädigungen im Auge entstehen. Die entsprechende Diagnose soll dazu so frühzeitig und genau wie möglich gestellt werden.

Das Thema Bildgebung insgesamt und OCT im Besonderen ist in der Lübecker Campus-Szene in den letzten Jahren zu einem Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt geworden. Mehrere Institute und Firmen arbeiten in diesem Bereich auf Weltniveau. Hüttmann berichtet dazu schmunzelnd, dass auch die Nummer zwei der aktuellen Weltrangliste in Sachen OCT-Geschwindigkeit aus Lübeck komme und nur ein paar Häuser entfernt arbeite. Wenn im nächsten Jahr das Multifunktionsgebäude mit der Nummer VII fertig wird, werden wohl viele dieser Expertengruppen hier einziehen und ein „Optik-Haus“ bilden. „Es ist gut, nahe beieinander zu arbeiten und sich ständig auszutauschen“, sagt Gereon Hüttmann, der auch seine Arbeitsgruppe hier weiter wachsen sieht.

Lübecker Innovationsgeist in Romanform

Auf dem Lübecker „BioMedTec“-Wissenschaftscampus arbeiten kreative Forscher und Unternehmensgründer gemeinsam daran, innovative Ideen und Produkte zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Der besondere, kommunikativ-kreative „Spirit“ im Hochschulstadtteil und in der ganzen „Stadt der Wissenschaft“ Lübeck findet jetzt auch in einem spannenden Roman seinen Ausdruck.

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Professor Thorsten Buzug ist als Vizepräsident der Universität für den Bereich Technologietransfer zuständig. Dem neuen Campus-Roman „ImPuls der Stadt“ wünscht er viele neugierige Leser.

Bei der Uni-Vorstellung des Campus-Romans betonte Universitätsvizepräsident Thorsten Buzug (51) die Innovationskraft auf dem Campus, die im Roman gespiegelt werde: „So ein Projekt hat es auch anderswo noch nicht gegeben, es ist also selbst buchstäblich innovativ. Das Buch ist ein weiterer Ausdruck des besonderen Lübeck- und Campus-Spirits, den wir seit Jahren hier erleben und mitgestalten.“ Innovation werde von Menschen gemacht, die sich kennen und schätzen, so Buzug, von den Studierenden bis zur Professorin, vom Mitarbeiter bis zum Existenzgründer und von der gestandenen Unternehmerin bis zum Multiplikator in der städtischen Öffentlichkeit. Die institutionelle Vernetzung und die konkrete Zusammenarbeit insbesondere der Hochschulen und der Unternehmen vor Ort stellten einen echten Standortvorteil für Lübeck dar. Am Projekt „Gründerhochschule“, das der Medizintechnik-Ingenieur seit 2013 leitet, könne man beispielhaft ablesen, wie tief die über die reine Forschung ins Unternehmerische hinausweisenden Leitgedanken von Wissenstransfer und Unternehmensgründung bereits in den Hochschulstrukturen verankert seien: „Jeder Studierende kommt in Lübeck mit dem Thema Gründung in Berührung, dafür sorgen unsere Studienpläne. Und wer vertieft einsteigen will, kann neuerdings nach seinem technischen oder medizinischen Bachelor-Studium auch seinen Master im Aufbaustudiengang Entrepreneurship machen.“

„ImPuls der Stadt“ heißt der 250-Seiten-Gesellschaftsroman. Als Herausgeber fungieren die in der Lübecker Technologie- und Stadt-Welt nicht unbekannten Björn Engholm und Raimund Mildner. Der „Campus-Spirit“ wird in dem neuen Buch allen interessierten Lesern auf sehr unterhaltsame Weise zugänglich gemacht. In der Geschichte um eine Lübecker Filmproduzentin spielen neben den sozialen Campus-Kontakten und hanseatischen Werten insbesondere die technologischen Ideen und Methoden der Campus-Welt eine wichtige Rolle als Problemlösungsmittel für die Protagonistin: Die Filmemacherin Christiane steht mitten in der turbulenten Wirtschaftslage ihres kleinen Media-Unternehmens. Ihre Bürger-Tochter-Midlife-Crisis droht, alle Lebensideale zu zerrütten. In dieser existenzbedrohenden Situation wird sie vor die gestalterische Herausforderung gestellt, den „Spirit“ ihrer Heimatstadt in einem Image-Film einzufangen. Gefesselt „im Puls“ alter Traditionen mangelt es ihrem Filmteam zunächst an künstlerischer Inspiration. Erst als Christiane in die Technologieszene der kleinen örtlichen Universität eintaucht, erblühen ihre schöpferischen Fähigkeiten: Der „Impuls“ des quirligen Hochschul-Campus vermittelt sich über die zukunftsgewandten Ideen von visionären Wissenschaftlern, Studierenden und StartUps. Getragen und gefordert von sozial-emotionaler Empathie und der medialen Umsetzung von faszinierenden High-Tech-Anwendungen treibt es Christiane zu neuen Ufern…

Mehr Info und Bestellung: www.impuls-der-stadt.de

Philosophen als Wegbegleiter im Produkt-Lebenszyklus

In Haus IV der Multifunktionsgebäude auf dem Hochschulcampus trifft man manchmal leibhaftige Philosophen bei der Arbeit. Mit ihren Software- und Beratungsmethoden begleiten sie produzierende Unternehmen auf dem Weg von der Idee zum Produkt. Ihr Lieblingsphilosoph gab ihnen den Firmennamen: Plato.

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Seit nunmehr 22 Jahren lenkt Firmengründer Andreas Großmann (50) die Geschicke des Unternehmens. Er hat einen Hochschulabschluss in Philosophie. Ihn hat stets interessiert, was Menschen mit ihrem Wissen so alles schaffen können, genau wie Mitgründer Markus Schorn (53), der als philosophierender Informatiker früher sogar künstliche Intelligenz bauen wollte. Nun wird im modernen, technologiegetriebenen Produktionsprozess hochkomplexes Wissen benötigt und ständig weiterentwickelt. „Plato hat dafür insbesondere in den Bereichen Risikomanagement und Qualitätsmanagement umfassendes Methoden-Know-how rund um leistungsfähige Software-Produkte aufgebaut“, erklärt Großmann, der sein Unternehmen heute als eine Art Wissensagentur versteht, die vernetzte Methoden-Lösungen für den gesamten Entwicklungs- und Fertigungsprozess bietet.

In 2015 macht Plato den nächsten Schritt in der Unternehmensentwicklung. „Wir werden unser komplettes Methoden-Set integriert auf einer webbasierten Plattform verfügbar machen“, erläutert Großmann das neue System für das Management des gesamten Produkt-Lebens-Zyklus‘ mit dem Namen „PLATO e1ns“ „Und wir gründen die PLATO-akademie, die Informations- und Workshop-Veranstaltungen zu unseren Themenfeldern anbietet – ganz unabhängig von unseren Software-Produkten.“ Die Nachfrage nach solchen hochwertigen Angeboten sei national wie international da, meint Großmann, weil kaum ein Mitbewerber ein so vielfältiges, vertieftes und vernetztes Methoden-Know-how anzubieten habe.

Die mehr als 750 Bestandskunden aus über 35 Ländern kommen vor allem aus den Branchen Automobil, Medizintechnik, Pharma und Maschinenbau. Mit der neuen Plattform macht Plato aber auch kleineren Unternehmen ein hochwertiges Angebot. „Warum sollen nicht ein Start-up hier vom Hochschulcampus oder ein Ärztehaus des Stadtteils mit einzelnen Online-Modulen ihren Bedarf zum Beispiel an normgerechter Entwicklung und Dokumentation decken?“, fragt Großmann rein rhetorisch. In jedem Fall sieht er sein Unternehmen weiter wachsen: „Wir sind mit unseren 50 Mitarbeitern in Deutschland und unseren weltweiten Partnern inzwischen erwachsen geworden, will sagen: Unsere Strukturen und unsere Teams funktionieren sehr gut. Und mit unserer Begeisterung für die Sache sind wir alle bereit für neue Herausforderungen.“ Dieses Wachstum will der Philosoph auf dem Chefsessel weiterhin vom Lübecker Campus aus realisieren: „Wir sind hier nach zwei Jahren gut im Netzwerk angekommen, profitieren vom Austausch und gemeinsamen Projekten mit den Hochschul-Wissenschaftlern und Technologie-Firmen nebenan und vom unkomplizierten Zugang zu qualifiziertem Entwickler-Nachwuchs.“ Seine Erfahrungen gibt Großmann dann auch gern an junge Gründer weiter, etwa bei Vorträgen im „GründerCube“ auf dem Campus.

Info: www.plato.de

(rwe)

Das Kunden-Abhol-Prinzip im Online-Versandhandel

Manchmal wird aus einem kleinen Jugend-Erlebnis ein großes, funktionierendes Geschäftsmodell mit modernsten technischen Mitteln. So war es bei Danny Brandenburg, der sich mit seiner Carmedio-Handels-GmbH drei Jahre nach der Gründung der Millionen-Umsatz-Grenze nähert.

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Sein Thema war schon immer die Musik im Auto. „Als ich in meinen ersten alten BMW ein besseres Radio samt Lautsprechern einbauen wollte, hatte der Verkäufer im Technikmarkt Schwierigkeiten, mir den richtigen Einbausatz mit zu verkaufen. Das war für mich ein Schlüsselerlebnis“, erzählt der heute 35-jährige Brandenburg (links im Bild). Während seines Studiums des Wirtschaftsingenieurwesens an der Lübecker Fachhochschule Mitte der Nuller-Jahre nahm er diesen frühen Impuls wieder auf und beschäftigte sich vertieft mit den inzwischen allgegenwärtigen Möglichkeiten des Online-Versandhandels. Nach einigen Testerfahrungen mit einer überschaubaren Produkt- und Kundenzahl entschied Brandenburg sich dann 2011, gemeinsam mit seinem Schwager Holger Brandenburg (41, im Bild rechts) einen hochprofessionellen Online-Shop für breite Kundengruppen unter der eingetragenen Marke „Carmedio“ zu gründen. Hier bekommt der Car-Hifi-Nutzer alles, was er braucht, um sein Auto mit Audiokomponenten auszustatten, insbesondere passgenau zusammengestellte Einbausätze für Lautsprecher und Autoradios, was auch für den Neuwagenkäufer regelmäßig günstiger ist als die Bestellung teurer Gesamtsysteme ab Werk. Und das Geschäftsmodell funktionierte schon im zweiten Jahr besser als vorausgesehen. „Heute haben wir mehr als 2500 Bestellungen im Monat und sind zuversichtlich, im nächsten Jahr die Millionen-Grenze beim Jahresumsatz zu überschreiten“, berichtet der Inhaber.

Sein Erfolgsrezept sei im Prinzip ganz einfach, sagt Danny Brandenburg: „Sich Mühe geben, den Kunden dort abzuholen, wo er steht, in unserem Fall also bei seinem Auto. Auf die Vertrauen schaffende Produktpräsentation kommt online alles an.“ Carmedio verkaufe nicht einfach produktorientiert billige Plastikrahmen mit technischen Namen und Katalog-Seriennummern wie die großen internationalen Shop-Maschinen, sondern passende Lösungen für Kundenwünsche, eingekauft bei deutschen Qualitätslieferanten und bei Bedarf mit individuellem Service per E-Mail oder am Telefon. Dazu sei eine Menge Detailarbeit im eigenen Shop-System zu leisten: Jedes Produkt werde für Suchmaschinen und Handelsplattformen exakt so beschrieben und mit Schlüsselwörtern versehen, dass der suchende Interessent sein konkretes Lösungsprodukt im Carmedio-Shop findet. „Der Kunde weiß ja beispielsweise nur, dass er ein passendes Audio-Einbauset für sein Auto-Modell sucht, hier holen wir ihn textlich und technisch sozusagen mundgerecht ab. Unser Kunden-Abhol-Prinzip funktioniert mit der Zeit immer besser“, freut sich Brandenburg, der dabei selbst das verwendete Open-Source-Shopsystem für seine konkreten Zwecke ständig weiterentwickelt. Wesentlich für den Unternehmenserfolg sind für den Geschäftsführer zudem die inzwischen vier Mitarbeiter, die engagiert an diesen Details feilen und den eigenen Lagerbestand pflegen.

Dieses Geschäftsmodell wollen die beiden Brandenburgs auf weitere Produktgruppen übertragen und so auch in den kommenden Jahren im deutlich zweistelligen Prozentbereich wachsen. „Lautsprecher und Adapter werden immer gebraucht, da erweitern wir unser Angebot gerade auf weitere Automarken“, erzählt Holger Brandenburg bei einer Lager-Besichtigung. „Danach kommen Einbausätze für Smartphones dran – und dann kümmern wir uns um anderes Auto-Interieur“, erläutert Danny Brandenburg. Aktuell werde in dieser Wachstumsphase auch eine Erweiterung an Büro- und Lagerraum nötig. „Wir bleiben wahrscheinlich hier im Technikzentrum Seelandstraße, wo wir seit der Gründung gut betreut werden“, so der Geschäftsführer.

Info: www.carmedio.de

(rwe)

Medizintechnik normgerecht entwickeln

„Medulus“ – klingt irgendwie nach Zauberei, dieser Produktname. Und hat doch mit den eher unpoetischen Normen der medizintechnischen Welt zu tun. Hinter dem klangvollen Wort verbirgt sich ein innovatives Dokumentationssystem des Lübecker Unternehmens „Qualitätsplan“.

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Thomas Michael Bohnen hat den Doku-Zauberkasten für Medizinprodukte, medizinische Anwendungssysteme und medizintechnische Einzelkomponenten entwickelt und zum Geschäftskonzept seiner Firma gemacht. Seit knapp zehn Jahren kümmert er sich als externer Ingenieurdienstleister für Hersteller von medizintechnischen Produkten darum, dass deren Produkte normgerecht dokumentiert werden. „Wir produzieren aber nicht nur die nötigen Dokumente zu fertigen Produkten, die dem Hersteller die europäische Zulassung mit der bekannten CE-Kennzeichnung ermöglichen. Vielmehr bringen wir unser spezielles Know-how in Sachen Qualitäts- und Risikomanagement möglichst bereits in den Prozess der Produktentwicklung ein“, erklärt der 44-jährige Maschinenbau-Ingenieur sein Erfolgsrezept. Dieser integrierende Ansatz erspare dem Hersteller risikobehaftete Umwege in der Entwicklungsarbeit und werde in den letzten Jahren von immer mehr Unternehmen der Branche gewählt.

Seit 2011 betreibt der Qualitätsexperte Bohnen zudem ein kleines eigenes Prüflabor im Multifunktionscenter auf dem Hochschulcampus. Hier können insbesondere einzelne Komponenten wie Pumpen, Platinen, Displays und viele andere auf Leistungsfähigkeit und Sicherheit nach CE-Kriterien getestet werden, bevor sie in einem Gerät verbaut werden. „Für den Komponentenhersteller ergibt sich aus dieser nachgewiesenen Komponenten-Qualifizierungs-Prüfung nach von uns entwickelten Testverfahren die Möglichkeit, sein Einzelteil bei den großen Produkt- und Systemherstellern besser zu verkaufen“, erläutert Bohnen.

Das Unternehmen Qualitätsplan arbeitet mit seinen gegenwärtig fünf Mitarbeitern für große und kleine Hersteller aus der ganzen Bundesrepublik, darunter auch eine Reihe von Lübecker Kunden und einige Nachbar-Firmen vom Hochschulcampus. „Die Kontakte hier zu Start-ups, zu Entwicklungspartnern und zu Nachwuchsleuten von Universität und Fachhochschule bringen uns voran“, erzählt der Inhaber. „Deshalb bleiben wir auch in diesem Umfeld, wenn wir uns im nächsten Jahr räumlich und personell vergrößern.“ Die Kunden-Nachfrage nach den Dienstleistungen seiner Firma wachse nämlich weiterhin, so Bohnen, weil die normativen Anforderungen an medizinische Produkte nach diversen medienwirksamen Skandalen zukünftig eher noch strenger und umfassender werden dürften.

Info: www.qualitaetsplan.net

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Der frühe Vogel fängt das Netzwerk

Wer erinnert sich noch an die sprunghafte Entwicklung des Internets und die später so genannte „Dotcom-Spekulationsblase“ an den Aktienmärkten Ende der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts? Hartwig Aberger ist jemand, der mit dem Platzen der Blase nicht untergegangen ist, sondern seine Lübecker Internet-Agentur „vicon“ auf eine solide und zugleich innovative Art zum Erfolg geführt hat.

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Vicon-Inhaber Hartwig Aberger und Mitarbeiterin Saskia Barre bei der Diskussion über ein Kundenprojekt

Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit sind dem heute 45-jährigen Ingenieur wichtig, damals wie heute, nach über 15 Jahren im sich schnell verändernden Internet-Geschäft. „Ich war 1998 recht früh dran, habe aber trotzdem nicht um Risikokapital gebuhlt, sondern einfach mit einem Studienfreund losgelegt, schlicht aus Begeisterung für die neuen Möglichkeiten des Webs, obwohl ich doch eigentlich Energietechnik studiert hatte“, erzählt Aberger rückblickend. „Und bis heute entwickelt sich unser Geschäft ohne großes Werbe-Tamtam durch ein sich ständig erweiterndes Multiplikatoren- und Empfehlungsnetzwerk.“ Wer zuverlässig arbeite, meint der Chef von heute fünf Mitarbeitern, könne über die Jahre stabiles Vertrauen aufbauen und mit den Kunden ein Partner-Netzwerk bilden. Nachhaltig sei das Geschäft genau dann, wenn es auf Lösungsorientierung und persönliche Authentizität setze. Und wenn man die technologische Entwicklung mitvollziehe und vorantreibe: „Innovation ist natürlich wichtig: Wir haben uns zum Beispiel in jüngster Zeit auf bestimmte Content-Management- und Online-Shop-Systeme konzentriert, die allen Anforderungen an moderne Internetlösungen gerecht werden. Dazu gehören auch flexibel skalierbare Websites und Shops für mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets durch sogenanntes ‚responsive‘ Webdesign.“ Hilfreich sei dabei die gute Zusammenarbeit mit befreundeten Firmen, die oft wie Aberger selbst aus der Lübecker Fachhochschule hervorgegangen sind.

„Am Anfang habe ich natürlich auch einfach Glück gehabt“, räumt der Agentur-Netzwerker ein. Bei einem Existenzgründungsseminar im Technikzentrum in der Seelandstraße habe er einen bis heute wichtigen Kunden kennengelernt, dessen Kontakte zu Geschäftspartnern in der ganzen Region dann alsbald zu weiteren Aufträgen geführt hätten. „Alle wollten damals ja ins Web, zumindest mit einer sogenannten Visitenkarte. Wir konnten mit Technik-Know-how und Kreativ-Qualität helfen – und schon sehr früh auch die ersten größeren Online-Shops und -Portale eröffnen, alles noch mit der Hand programmiert und von mir persönlich designt“, schmunzelt Aberger. Beim Design ist er bis heute geblieben, wenn die Kundenkontakte in ganz Deutschland und die Geschäftsführungsaufgaben ihm dazu Zeit lassen. Das Programmieren überlässt er lieber seinen Mitarbeitern. „Die jungen Leute können heute viel mehr als wir damals, haben hier an der Fachhochschule Medieninformatik oder ähnliche Schwerpunkte studiert und entwickeln sich mit den technischen Anforderungen der Systeme sehr engagiert ständig weiter“, lobt der Agentur-Chef, der im Laufe der Jahre nach eigener Aussage über 1500 Web-Projekte realisiert hat: „Anfangs vielleicht zwei im Monat, heute eher fünfzehn.“

Neben der pragmatisch-soliden Grundhaltung ist in diesen Jahren bei Vicon noch etwas konstant geblieben: Die Agentur-Adresse ist immer noch dieselbe wie 1998. „Warum hätten wir wechseln sollen, wenn wir hier im Technikzentrum Seelandstraße doch nach unseren Bedürfnissen räumlich wachsen konnten?“, so Aberger. Er könne sich an diesem Ort auf die Menschen und Geschäftspartner voll verlassen. Allerdings könne es sein, dass er in absehbarer Zeit einen weiteren Raum brauche, denn er suche gerade eine neue Mitarbeiterin. – Aber auch diese Aufgabe wird Hartwig Aberger sicher in gewohnter Manier lösen, im Netzwerk rund um das TZL und mit zielorientierter Gelassenheit, ganz solide eben.

Info: www.vicon.de

Kamera-Drohne im Campus-Einsatz

Ganz in der Nähe ihrer ehemaligen Hochschule haben zwei Fachhochschul-Absolventen ein gemeinsames Ingenieurbüro gegründet. Die beiden Elektrotechnik-Experten bieten Foto- und Video-Dienstleistungen mit einer selbst entwickelten Kamera-Flugdrohne an.

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Über dem Campus im Hochschulstadtteil wird in den nächsten Wochen ein ungewöhnliches Fluggerät unterwegs sein: Die Kamera-Drohne eines Ingenieurbüros sammelt Bildmaterial für einen Imagefilm über den Hochschulstadtteil. Es ist eines der ersten Video-Projekte des im Mai gegründeten Büros der beiden FH-Ingenieure Niklas Kannenberg (31, rechts im Bild oben) und Matthias Miehl (28). Bisher haben die Flugbild-Enthusiasten unter der Marke „Airde“ vor allem fotografische Luftaufnahmen von Werksgeländen für Firmenkunden produziert.

„Multikopter“, so heißen die Flugdrohnen mit mehreren in einer Ebene angeordneten Rotoren technisch korrekt, beschäftigen die Studienfreunde schon seit einer gemeinsamen Studienarbeit vor fünf Jahren. „Wir haben nach Studienende unser Lieblingsthema als Modellbau-Hobby neben unseren ersten Jobs immer weiter getrieben“, erzählt Niklas Kannenberg. „2013 beschlossen wir, ein komplettes eigenes System auf die Beine zu stellen und uns selbstständig zu machen mit einem speziellen Dienstleistungsangebot, das so nur mit wenigen Koptern überhaupt möglich ist. Das Angebot richtet sich zunächst vor allem an Fotografen, Architekten und Makler, die das besondere Bild aus der mittleren Höhe zu überschaubaren Kosten suchen.“

Ungefähr ein Jahr haben die beiden Ingenieure gebraucht, bis aus den Konstruktionszeichnungen und ersten Modellen ein High-End-Werkzeug für die Bildarbeit in luftiger Höhe geworden war. „Wir haben viele Varianten getestet, um herauszufinden, welche Zusammenstellung wirklich funktioniert“, erklärt Matthias Miehl den wichtigsten Teil der Entwicklungsarbeit. Neben den Rahmenbauteilen, Motoren, Rotoren und Akkus ging es insbesondere um die bestmögliche Steuerungstechnik und schließlich um die Kamera. „Bei allen Bauteilen waren es vor allem Gewicht und Stabilität, die zählten, bei der Kamera natürlich auch die Aufnahmequalität“, berichtet Kannenberg. Das gesamte System durfte nicht mehr als fünf Kilogramm wiegen, damit die Bilddienstleister eine Standardgenehmigung der schleswig-holsteinischen Luftfahrtbehörde für ihre angestrebte Flughöhe von bis zu 100 Metern erhalten konnten. Im Software-Bereich für die Steuerung entschieden sich die beiden Unternehmensgründer für eine präzise und praktikabel arbeitende „Open Source“-Lösung, die sie speziell im Bereich Lageregelung für ihre Zwecke optimierten.

Zum Start des Unternehmens im Mai 2014 standen dann zwei vollwertige Fluggeräte mit der besonderen, um 180 Grad vertikal schwenkbaren Kamera-Einheit zur Verfügung. „Wir setzen immer auf Sicherheit durch Redundanz; selbst wenn mal was kaputt gehen sollte, benutzen wir einfach das Ersatzgerät – und liefern dem Kunden termingerecht, was er erwartet“, so Kannenberg. Man verstehe sich als Komplett-Dienstleister von der Projekt-Konzeption über die komplette Organisation bis hin zum fertigen, auch kreativ bearbeiteten Bildmaterial. „Wir verbinden technisches und kreatives Know-how. Mit unserer Aufnahme- und Bildbearbeitungstechnik können wir zum Beispiel auch Panorama-Touren erstellen, wie der Kunde sie sonst kaum hinbekommt“, betont Miehl. Und für das nächste Jahr haben die beiden Gründer schon weitere spezielle Angebote mit weiterentwickelten Fluggeräten in petto, darunter sogenannte „Orthofotos“ aus exakt senkrechter Perspektive und mit entsprechend genauen Lage-Daten, wie sie zum Beispiel Messbildstellen oder Gutachter benötigen.

Info: www.airde.net

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Mit High-Tech und Handwerkskunst

Auf dem Lübecker Hochschulcampus wird nicht nur geforscht und entwickelt, sondern auch produziert. Neuerdings stellt hier ein Zahntechnikermeister aus Südtirol in seinem Labor spezielle Polyethylen-Schienen für die Korrektur von Zahnfehlstellungen her.

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Wie kommt ein Südtiroler nach Lübeck ins Multifunktionsgebäude 1 auf dem Campus? Andreas Valtingojer, Gesellschafter und Geschäftsführer der Linear Tech GmbH, lacht sein schönstes Lächeln und bringt es fertig, gleichzeitig wie ein Lausbub zu grinsen: „Ich wollte meine spezielle Zahnschiene in Deutschland produzieren und auf den Markt bringen; die Schleswig-Holsteiner und speziell die Lübecker waren die Schnellsten und Klarsten, was Finanzierungsunterstützung und Gründungsberatung angeht. Und die Räume hier sind so flexibel, wie ich sie brauche – denn wir wollen ja wachsen.“

Der 43-jährige Zahntechnikermeister arbeitet mit seinem Acht-Menschen-Team seit März 2014 in Lübeck und ist von hier aus häufig unterwegs, um den Zahnärzten in Hamburg, Nordrhein-Westfalen oder München die Vorteile seines Produktes zu erklären. „Zahnkorrekturschienen gibt es einige“, erzählt Valtingojer. „Aber wir haben eine echte Alleinstellung, deren Geheimnis in der Verbindung von High-Tech-Maschinen, eigener 3D-Modell-Software und höchster Handwerkskunst im Herstellungsprozess liegt. So bieten wir die technisch präziseste Lösung am Markt mit praktisch hundertprozentig vorausberechenbaren Korrekturergebnissen – und mit einer realistischen Beratung vorab. Zahnärzte und Endkunden bekommen höchste Made-in-Germany-Qualität aus einer Hand.“

Der Zahntechnik-Experte mit 27-jähriger Berufserfahrung vertraut seinem besonderen Verfahren und der eigenen Beratungskompetenz so sehr, dass er dem Endkunden eine eher ungewöhnliche Garantie bietet: Sollte nach dem geplanten Korrekturablauf noch weiterer Korrekturbedarf bestehen, erhält der Kunde die weiteren Schienen kostenlos. Ein typischer Korrekturablauf dauert vier bis sechs Monate und läuft in sechs Schritten ab. „Alle drei oder vier Wochen erhält der Kunde eine neue Präzisionsschiene für den nächsten Korrekturschritt“, erläutert Valtingojer. „Die Behandlungsschritte werden zuvor mit unserem hauseigenen Planungssystem präzise festgelegt. Die Korrekturgenauigkeit reicht dabei hinunter bis zu 0,15 Millimeter. Das erreichen wir durch die Exaktheit unserer 3D-Modelle und durch die filigrane Handwerkskunst unserer beiden Spezialisten für den letzten Fertigungsschritt.“

Einigen Hundert Endkunden hat der Südtiroler mit seinem Lübecker Team schon zu einem schöneren Lächeln verholfen. Einige Tausend sollen es im kommenden Jahr werden. Und eine Ausweitung seines Produktangebots hat der unermüdliche Weiterdenker Valtingojer auch schon im Sinn: „Eine besondere Sport-Schiene haben wir bereits weitgehend ausentwickelt, einige andere Anwendungen sind in der Planung.“ Und natürlich wurde der Firmenstandort auch wegen der Nähe zu den Hochschulen und Kliniken gewählt: Die ersten Kontakte zu den benachbarten Instituten werden gerade hergestellt.

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