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Sichere Softwareentwicklung für medizintechnische Geräte

Auf dem Lübecker Hochschulcampus gibt es eine Reihe von forschenden und entwickelnden Informatik-Einrichtungen, die sich mit Medizinprodukte-Entwicklungen befassen und ihr spezielles Know-how in die „Industrie-in-Klinik-Plattform Lübeck“ einbringen. Das Uni-Institut für Softwaretechnik und Programmiersprachen (ISP) arbeitet hier besonders an innovativen Verfahren zur Software-Überwachung, die den Geräteherstellern dabei helfen können, standard- und normenkonforme Produkte schneller in den Markt zu bringen.

Bei Entwicklung und Betrieb von medizintechnischen Geräten spielen Sicherheitsanforderungen eine große Rolle: Fällt zum Beispiel ein Beatmungsgerät während einer Operation aufgrund eines Hard- oder Software-Fehlers aus, ist das für den Patienten sofort eine lebensbedrohliche Situation. Die Hersteller solcher Geräte müssen ihre Produkte daher nach strengen Normen entwickeln, testen und zulassen. Bei jedem dieser drei Schritte auf dem Weg von der Produktidee zum Markt ist die softwareseitige Qualitätssicherung von erheblicher Bedeutung. Das Lübecker ISP unterstützt und berät Geräte-Hersteller in allen Phasen und mit Blick auf den gesamten anfallenden Datenverarbeitungsprozess. Zum Einsatz kommen hier neben klassischen Testmethoden auch innovative (agile) Software-Entwicklungsmethoden, mit deren Hilfe die zu entwickelnden, zu testenden und zuzulassenden Geräte deutlich schneller vollständig normenkonform und damit marktreif gemacht werden können.

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Professor Martin Leucker vom ISP bei der Arbeit an einer Monitoring-Software

Technisch geht es dabei zum Beispiel darum, Fehlerfreiheit möglichst so herzustellen, dass sie ohne Eingriffe in die laufenden Softwareprozesse beim Testen und Betreiben eines Gerätes oder Systems auskommt. Denn jeder Eingriff in das Laufzeitverhalten ist selbst ja wieder eine potenzielle Fehler- oder Störungsquelle. Professor Martin Leucker nennt dieses Vorgehen in Anlehnung an den medizinischen Sprachgebrauch eine „nicht-invasive“ dynamische Echtzeit-Analyse nach der griffigen Leitformel: „Run what you test, and test what you run.“

Leucker ist Leiter des ISP und mit seinem Team spezialisiert auf solche neuen Software-Kontroll- oder „Verifikationstechniken“ mittels so genannter „formaler“ Methoden. Dazu gehören unter anderem Programme, die aufgezeichnete Log-Daten einer Geräte-Software automatisch auswerten, auf Fehler analysieren und so „verifizieren“. Eine solche Monitoring-Software aus Lübeck ist bereits bei großen Herstellern im klinischen Einsatz.

„Aber wir sind mit unseren Algorithmen für automatisches Monitoring jetzt noch weiter gekommen: Wir analysieren die Datenverarbeitungsprozesse nicht mehr nur im Nachhinein anhand der ausgewählten, tatsächlich protokollierten Log-Daten. Vielmehr können wir wirklich alle im Betrieb anfallenden Daten in einem Gerät oder in einem vernetzten System begleitend in Echtzeit beobachten und automatisch auswerten“, erklärt der Experte. Die Kontroll-„Monitore“ erzeugen sich Leucker zufolge softwaretechnisch automatisch selbst im System und müssen nicht von außen als Programme oder Skripte eingespielt und wieder abgezogen werden, sodass hier keine neuen Fehlerrisiken entstehen. „Wir greifen dazu einfach mit einem speziellen, sozusagen ‚nicht-invasiven‘ Monitoring-Board auf das zu analysierende Gerät zu. Dieser Ansatz macht das Entwickeln und Testen von Geräten effizienter und damit schneller“, erläutert der 44-Jährige. Das neue System wird gegenwärtig bei einem Hersteller getestet, der seine nächste Geräte-Generation mit einer Anschlussmöglichkeit für das Lübecker Monitoring-Board versehen will.

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Die Industrie in die Klinik holen: Lübecker Campus als Entwicklungspartner der Medizintechnikhersteller

Die Medizintechnik ist von jeher ein wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit von Forschungseinrichtungen und Firmen auf dem Lübecker BioMedTec-Campus. Jetzt positioniert sich der Campus auch verstärkt als Standort für eine besonders enge Zusammenarbeit von Herstellern und Kliniken.

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Sie arbeiten am Konzept für eine „Industrie-in-Klinik-Plattform HL“: Dr. Armin Will, Dr. Raimund Mildner, Prof. Dr. Jörg Barkhausen (v. l., Foto: TZL)

Initiiert durch den Förderwettbewerb „Aufbau von Industrie-in-Klinik-Plattformen zur Entwicklung innovativer Medizinprodukte“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung haben rund 20 beteiligte klinische und technologische Campus-Partner im Kontakt mit einen breiten Spektrum von interessierten Medizintechnikherstellern das Konzept für eine umfassende Kooperations- und Unterstützungsplattform entwickelt. Hier werden neue Technologien, Prozesse und Infrastrukturen entwickelt und evaluiert, mit denen das Zusammenspiel von Herstellern und Klinik-Anwendern vor Ort verbessert werden kann. Zentrales Ziel dieser Initiative ist eine bedarfsgerechte und effiziente Steuerung der Entwicklungsprozesse in enger Zusammenarbeit mit Klinikern, um Innovationen so schnell und gezielt wie möglich zur Verbesserung der Versorgungsqualität vor Ort zu nutzen.

„Wir haben ein Lübecker Detailkonzept ausgestaltet, das die medizintechnischen Hersteller in seiner Systematik, klinischen und technologischen Leistungsbreite sowie starken Anwendungs- bzw Marktorientierung überzeugt“, erläutert Dr. Raimund Mildner den aktuellen Stand. Die Voraussetzungen am Standort sind hervorragend und das Grundkonzept habe bereits überzeugt. In seiner Eigenschaft als Geschäftsführer der UniTransferKlinik Lübeck steuert Mildner das Lübecker Vorgehen für die gemeinsame Industrie-in-Klinik-Plattform am BioMedTec-Campus gemeinsam mit den Projektkoordinatoren für die Kliniken des Universitätsklinikums (UKSH) Professor Dr. Jörg Barkhausen sowie für die Informationstechnologie des UKSH Dr. Armin Will.

„Die Plattform zielt auf einen Perspektiven- oder sogar Paradigmenwechsel hin zur möglichst bedarfsgerechten Entwicklung von Produkten und Prozessen“, erklärt Raimund Mildner den neuen Ansatz. Anders als bisher sollen nicht mehr zunächst die Technologieentwickler in den Instituten und bei den Herstellern technisch innovative Ergebnisse erzielen, um sie danach in die klinische Praxis zu transferieren. Vielmehr werden jetzt zunächst die Kliniken gemeinsam mit den Herstellern konkrete Entwicklungs- und Optimierungsbedarfe sowie neue Produktkonzepte identifizieren, die dann mit Unterstützung der Entwickler in den Instituten umgesetzt werden. „Auf dem Lübecker Campus wird dieser Perspektivenwechsel begrüßt. Schon jetzt engagieren sich zehn Kliniken auf der Plattform. Wir sind alle überzeugt, dass das Lübecker Konzept erfolgreich von den Unternehmen angenommen wird“, ergänzt Professor Barkhausen. Er selbst ist als Direktor der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin des UKSH an einem ersten Modellvorhaben mit der Herstellerfirma Philips beteiligt, bei dem es um das Thema Datenanalyse geht: Früher bestand die Herausforderung darin, alle Informationen, die zur Optimierung der Prozesse in der Diagnostik erforderlich sind, zu erheben und zusammenzutragen. „Heute dagegen stehen in der Klinik die meisten Informationen digital zur Verfügung, aber uns fehlen intelligente Software-Werkzeuge, um aus den vorhandenen und extrem komplexen Informationen die richtigen Schlüsse zu ziehen“, erläutert Professor Barkhausen.

Das Dreierteam hat auf dem Campus solche und ähnliche Ideen für Forschungs- und Entwicklungsdienstleistungsangebote und Erprobungsprojekte gesammelt, die im Rahmen der „Industrie-in-Klinik-Plattform HL“ bearbeitet werden sollen. „Die Lübecker Angebotspalette für eine Zusammenarbeit mit den Herstellern ist breit“, freut sich Raimund Mildner. Er nennt unter vielen anderen Ansätzen die besonderen Kompetenzen und Anwendungsinteressen von Lübecker Campus-Einrichtungen in den Bereichen der Bildgebung und Bildauswertung, der Assistenz- und Navigationssysteme im Operationssaal, der Datenanalyse bei großen Datenmengen („Big Data“) sowie der Geräte- und Software-Vernetzung. „Und im UKSH-IT-Netzwerk steht dafür auch eine Testumgebung zur Verfügung, mit der Hersteller und Kliniken Vernetzungstechnologien und -szenarien sicher und realistisch erproben können“, ergänzt Armin Will.

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Uni-Forschungsgruppe Huber auf dem Weg zu einer multimodalen Bildgebung

Lübeck gehört zu den deutschlandweit führenden Zentren für biomedizinische Optik. Das Technologie-Blog Lübeck konnte bereits mehrfach über Forschungs- und Gründungsprojekte aus diesem Bereich berichten. An der Universität arbeitet eine neue Forschungsgruppe an der Weiterentwicklung der „OCT“-Bildgebung mit dem langfristigen Ziel, zu einer „multimodalen“ Technologie zu kommen.

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Einige Mitglieder der Arbeitsgruppe Huber vor einem FDML-OCT-Aufbau im Labor (v.l.: Simon Hagen, 23, Matthias Eibl, 29, Robert Huber, 42, Tom Pfeiffer, 32)

Robert Huber ist seit 2013 Professor am Institut für Biomedizinische Optik der Uni und arbeitet eng mit dem Medizinischen Laserzentrum Lübeck zusammen. Der heute 42-jährige Physiker hat in den vergangenen zehn Jahren die optische Kohärenztomografie (OCT, gern auch als „Ultraschall mit Licht“ bezeichnet) als Bildgebungsverfahren in der Medizin mit der Erfindung und Fortentwicklung einer besonderen Laser-Technologie deutlich schneller und aussagekräftiger gemacht. Sein „Fourier-Domain-Mode-Locked Laser“ (FDML) sendet Licht aus, das bis zu fünf Millionen mal pro Sekunde seine Farbe (Wellenlänge) über einen weiten Bereich verändert. Dabei nutzt er die aus der Telekommunikation bekannte Glasfaser-Technologie, um das Licht auf einer Glasfaserspule „zwischenzuspeichern“, sodass es jederzeit abgerufen werden kann. Mit dem FDML-Laser kann die Gruppe Huber nun OCT-Geräte bauen, die eine 100-mal höhere Aufnahmegeschwindigkeit erlauben als derzeitige kommerzielle Systeme in der Klinik. Am Rechner können dann mit der vom Huber-Team entwickelten Software vollständige 3D-Rekonstruktionen des gescannten Gewebes dargestellt werden. Beispielsweise in der Ophthalmologie kann so der untersuchende Augenarzt mit dieser Technologie die gesamte Netzhaut des Patienten über einen Winkel von mehr als 100 Grad auch in der Tiefe und nicht nur an der Oberfläche sehen und beurteilen. Zwei von Hubers Doktoranden haben zur Kommerzialisierung des FDML-Lasers bereits ein Unternehmen gegründet, die Optores GmbH.

Gegenwärtig arbeitet die Forscher-Gruppe Huber in ihren Laborräumen im Multifunktionscenter auf dem Campus auch daran, die intravaskuläre OCT voranzubringen. Mittels der extrem dünnen Glasfasern können neuartige OCT-Endoskope für die Katheteruntersuchung am Herzen eingesetzt werden. Auch hier ist dann eine vollständige 3D-Rekonstruktion der Ader oder des Gefäßes möglich. „Dabei können bei entsprechender Katheterbauweise mit neuesten Mini-Elektromotoren Abtastgeschwindigkeiten erreicht werden, die auch die unerwünschten Bild-Artefakte etwa durch das Schlagen des Herzens verhindern“, erklärt der Forscher, der für die Entwicklung der Endoskope mit dem Erasmus Medical Centre Rotterdam in den Niederlanden zusammenarbeitet.

Die Lübecker Arbeitsgruppe Hubers mit drei Doktoranden hat sich für die kommenden Forschungsjahre vor allem zwei Ziele gesetzt: Erstens soll die funktionierende FDML-Laser-Technologie mit ihren im Ergebnis vollständigen 3D-Rekonstruktionen hard-und softwaretechnisch so weiter verbessert werden, dass auch Echtzeit- oder „Live“-Anwendungen und eben nicht nur nachträgliche Auswertungen am Rechner möglich werden. Dazu werden hochleistungsfähige Grafik-Chips aus dem Gaming-Bereich eingesetzt und als Miniaturausführung eines Supercomputers verwendet. Zweitens will Huber langfristig über die „nur“ Strukturen abbildende OCT hinaus zu einer Bildgebung kommen, die auch molekulare Kontraste darstellen kann. „Für die Diagnostik ist es immer wünschenswert, so viel Information wie möglich zu gewinnen. Mit unserer Hochgeschwindigkeits-Lasertechnologie können wir im Prinzip bereits jetzt neben dem Struktur-Bild der OCT gleichzeitig auch die molekulare Zusammensetzung des abgebildeten Gewebes darstellen. Dies erfolgt ebenfalls mit unseren FDML-Lasern durch die sogenannte Raman-Mikroskopie. Im zukünftigen klinischen Einsatz wäre so eine multimodale Bildgebung am Patienten möglich, da hier die Zellen weder präpariert noch gefärbt werden müssen“, so Huber. Bis zum Einsatz in der Praxis seien aber noch einige Schritte zu gehen, wobei zukünftige Ausgründungsaktivitäten nicht ausgeschlossen seien.

Info: https://www.bmo.uni-luebeck.de/index.php?id=479&no_cache=1

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Softwareentwicklung für „Industrie-4.0“-Anwendungen

Erst ein gutes halbes Jahr sind die beiden Junggründer von „NEXTLABEL“ im Technikzentrum Lübeck am Markt, aber schon gut ausgelastet. Denn ihre Expertise in Sachen Webtechnologien für Anwendungen im Kontext der Vernetzung von industriellen Produktionsprozessen ist gefragt.

Als „Industrie 4.0“ geistert das Phänomen durch Fach- und Publikumsmedien: die sich gegenwärtig in der weltweiten Industrie-Welt abspielende oder zumindest abzeichnende vierte technologische Revolution. Die vorangegangenen drei heißen: Mechanisierung, Massenfertigung und Digitalisierung. Ein entscheidender Aspekt der aktuellen Entwicklung ist das „intelligente“ Zusammenwachsen technologischer Hard- und Softwarekomponenten durch neue Vernetzungsstrategien.

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An diesem Trend partizipieren Hannes Köhler (27, links im Bild) und Hagen Schulze (24) von NEXTLABEL. Was auf den ersten Blick aussieht wie eine weitere Internetagentur aus Lübeck, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als ein auf bestimmte innovative Web-Technologien spezialisiertes Unternehmen mit Zukunfts- und Wachstumsorientierung. Hagen Schulze erklärt es am Kundenbeispiel: „Gegenwärtig entwickeln und implementieren wir für ein weltweit tätiges B2B-Elektronik-Unternehmen eine webbasierte Anwendung zur dezentralisierten Maschinensteuerung.“ In der Praxis könne dann beispielsweise ein Teilsystem oder auch eine ganze Produktionsanlage mit allen Teilprozessen und Mitarbeiteraktivitäten vom Tablet-Computer eines verantwortlichen Betriebsingenieurs aus kontrolliert, gesteuert und jederzeit optimiert werden. Durch die geschickte Aufbereitung der Daten könnten klare Geschwindigkeits- und Effizienzvorteile in der Produktion erreicht werden.

Natürlich muss man auf solche Entwicklungsarbeit mit technologisch hoch komplexen Kundenanforderungen fachlich vorbereitet sein, erzählen die jungen Unternehmensgründer. Beide haben in Lübeck Informatik studiert und einige Zeit gemeinsam in einer Web- und Softwareagentur gearbeitet. „Aber bei der schnellen Entwicklung in der Web- und Industrie-Welt kommt es vor allem auf die persönliche Dauer-Lernbereitschaft in und mit der Praxis an“, formuliert Hannes Köhler den für ihn entscheidenden Erfolgsfaktor. Mit seinem technologischen Web-Know-how ergänzt das NEXTLABEL-Team im konkreten Projekt das auf Kundenseite normalerweise vorhandene IT- und Prozess-Know-how. „Das ergibt eine erfreulich konstruktive Zusammenarbeit auf fachlicher Augenhöhe“, erzählt Schulze. Neben der rein technischen Seite gehe es dabei vor allem auch um den „Usability-Blick“, den NEXTLABEL mitbringe. Denn die Anwendungen müssen für die Nutzer einfach und effektiv zu bedienen sein, um die angestrebten Prozessoptimierungen tatsächlich erreichen zu können.

Neben diesen speziellen High-end-Dienstleistungen bietet NEXTLABEL auch die Leistungen einer „klassischen“ Internetagentur an. „Wir gehören halt zur Web-Generation“, sagt Hannes Köhler, „das Webseiten-Bauen macht uns einfach Spaß, und mit unserem Entwicklungs-Know-how können wir originelle und individuelle Erweiterungen zu den Modulen von Content-Management- und Shop-Systemen aufsetzen.“ Auch in diesem Bereich sehen die beiden Gründer Wachstumschancen.

Info: www.NEXTLABEL.de

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Vier Freunde gehen ins Business

Manchmal klingt eine Gründergeschichte fast wie ein Märchen: Es waren einmal vier junge Männer aus dem hohen Norden, die sich im ersten Semester des Informatikstudiengangs der Lübecker Universität trafen…

Das war 2011 und die Jungs waren Anfang 20. Schnell wurden sie zu Freunden und arbeiteten miteinander in verschiedenen Studienprojekten. Heute, vier Jahre später, haben und sind die vier ihr eigenes kleines Unternehmen: Als „bytron UG“ sind sie im April eingezogen in ihr erstes kleines Büro im Multifunktionsgebäude I auf dem Hochschulcampus.

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Vier Studienfreunde – eine Firma: Fabian Uken, Finn Jacobsen, René Jahn, Kirill Wedenin (v. l.)

Das Märchen soll natürlich eigentlich jetzt erst richtig losgehen, wie man von René Jahn erfahren kann, der für sein erstes öffentliches Interview von seinen Partnern ad hoc zum Unternehmenssprecher befördert wurde. Der 24-Jährige hat sich wie sein gleichaltriger Mitunternehmer Fabian Uken dafür entschieden, nach dem Informatik-Bachelor nun noch seinen Master im noch jungen Lübecker Studiengang „Entrepreneurship in digitalen Technologien“ zu machen. „Jetzt greifen bei uns Theorie und Praxis so richtig ineinander, wenn wir parallel ganz reale Gründungs- und Business-Erfahrungen mit unserem eigenen Unternehmen machen“, so der frischgebackene bytron-Sprecher. „Wir gehen Schritt für Schritt voran, lernen täglich dazu und entwickeln unser eigenes Partner- und Kundennetzwerk, auch mit der Unterstützung der Gründungsberatung im Gründercube auf unserem Campus.“

Das unternehmerische Risiko halten die jungen Männer – neben Jahn und Uken sind noch Kirill Wedenin (25) und Finn Jacobsen (24) im Gründerteam – zunächst für überschaubar. Jahn spricht von einigen Rechnern, Tablets und Smartphones, aber von keinen richtig großen Anschaffungen: „Größere Investitionen folgen später. Wenn du wie bytron Software unter anderem für eigene und fremde Apps entwickelst, brauchst du zunächst vor allem ein breites Know-how und ein gut zusammenarbeitendes Team.“ Die Teambildung, so Jahn, habe sich bei den vier Freunden ja schon während des Studiums vollzogen, sodass jetzt jeder genau wisse, was die anderen wie zum gemeinsamen Erfolg beitragen.

Die gemeinsame Leitidee zielt dabei laut Jahn auf das Thema „Qualität“. Anders als der vielfältige Mitbewerb gerade im Bereich der App-Entwicklung für die Apple- und Android-Plattformen setze man im bytron-Viererteam auf ein strukturiertes Vorgehen: vom Konzept über die Basisentwicklung, die internen Tests und Optimierungen bis hin zu halböffentlichen Betatest und einer nachvollziehbaren Dokumentation. „Wir wollen keine Eintagsfliegen bauen, sondern professionell gepflegte Produkte“, bringt der Sprecher den eigenen Anspruch auf den Punkt. Das gelte für eigene Anwendungen wie eine in der Testphase befindliche Quiz-App ebenso wie für Fremdprodukte, etwa eine spezielle Internet-TV-App, an der die Freunde gerade als Software-Dienstleister für ein größeres Unternehmen arbeiten. „Wir entwickeln uns von unseren Kompetenzen aus weiter. Die liegen insbesondere in der Medieninformatik, also beispielsweise im Gaming-Bereich, und in der Robotik beziehungsweise Automatisierung, also zum Beispiel in der Entwicklung von Schnittschnellen für die Steuerung von Geräten“, erklärt René Jahn mit Blick auf die zukünftige Entwicklung des Unternehmens. Das Märchen hat also eben erst begonnen…

Info: www.bytron.de

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Als Lösungsfinder unterwegs im B2B-Vertrieb

Auch und gerade in den erfolgreichen Technik-Branchen des deutschen Mittelstandes kommt es auf einen funktionierenden Vertrieb an. Wenn hier etwas nicht gut läuft, wird intern schnell die Schuldfrage gestellt. Oder aber man engagiert einen Berater für Vertriebsentwicklung, der den Blick eher auf die Gesamtorganisation richtet und auf Schuldzuweisungen verzichtet.

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Alexander Tiffert ist so ein „systemischer“ Berater. Der 36-jährige promovierte Wirtschaftsingenieur reist von seinem Büro im Lübecker Technikzentrum „City“ aus durch die Republik, um mittelgroße B2B-Unternehmen mit mehreren Hundert Mitarbeitern in Sachen Vertriebsentwicklung zu unterstützen. Praktisch heißt das im Wesentlichen: Er begleitet in intensiven Workshops Führungskräfte und Mitarbeiter dabei, eigene Lösungen für ihre Vertriebsprobleme zu entwickeln.

Oberflächlich scheinen die Gründe für schlechte Verkaufszahlen ziemlich klar zu sein. „Im Vertrieb neigt man häufig dazu, die Gründe alleine bei den Mitarbeiter zu sehen“, erklärt Tiffert die kritische Gemengelage. „Aber die eigentlichen Hindernisse auf dem Weg zum Vertriebserfolg sind nur selten die viel geschmähten Minderleister mit den schlechten Zahlen auf dem Zettel, denen man dann das nächste Training in Verkaufstechniken angedeihen lassen kann.“ Richte man den an Modellen der modernen Systemtheorie geschulten Blick auf den Vertrieb als Ganzes und nötigenfalls auch auf Wechselwirkungen mit anderen Abteilungen im Unternehmen, erkenne man zumeist relativ schnell, wie man an Spielregeln, Prozessen und Führungsstrukturen arbeiten müsse, um die beteiligten Menschen in die Lage zu versetzen, ihren Job wirklich gut zu machen.

Dabei kommt es laut Tiffert darauf an, nicht als „Schlauberger-Berater“ von draußen aufzutreten, sondern die Lösungswege drinnen gemeinsam zu finden. „Das lässt sich mit dem Ansatz der Systemtheorie auch gut begründen: Organisationen sind in ihrer Struktur und in ihrer Dynamik nicht von außen durchschaubar, sie reagieren jeweils sehr eigen auf Veränderungsimpulse“, so Tiffert. Eine seiner liebsten Workshop-Methoden ist deshalb auch die sogenannte „Aufstellung“, in der die Mitarbeiter sich ihre Rollen klarmachen und auch lernen, die Perspektiven anderer Rollenträger einzunehmen und anzuerkennen. „Wir lernen zusammen im offenen Tun. In diesem Prozess wächst die Lösungskompetenz des Teams“, fasst der Berater und Coach sein Ziel zusammen.

Seinen auf einem erkenntnistheoretischen Konstruktivismus fußenden Beratungsansatz hat Alexander Tiffert nach einigen Jahren Erfahrung in der klassischen Unternehmensberatung entdeckt und dann Schritt für Schritt entwickelt. „Mit dem ständigen Appell an besseres Handeln des Einzelnen in irgendwelchen Diskussionen über die Unternehmenswerte war ich nicht zufrieden, weil dieses Vorgehen oft zu keiner nachhaltigen Lösung führte“, erzählt der Lösungsfinder im Rückblick. „Der Konstruktivist geht davon aus, dass es die Wahrheit nicht gibt, auch und gerade nicht in organisationspsychologischen Zusammenhängen. Stattdessen konstruieren wir in unseren Lebens- und Organisationszusammenhängen jederzeit neue, nach Möglichkeit funktional wirksame oder erfolgreiche Wirklichkeitsstrukturen. Deshalb stellen wir heute mit unseren Workshops und Coachings im Wesentlichen geeignete Denk- und Reflexionsräume dafür zur Verfügung, die eigenen Lösungen in einem lebendigen Prozess zu entwickeln. Und das funktioniert.“ Damit das so bleibt, pflegt der Praxis-Berater weiterhin den Kontakt zur sich fortentwickelnden systemtheoretischen und organisationspsychologischen Forschung: Tiffert arbeitet begleitend als Lehrbeauftragter für zwei norddeutsche Hochschulen und betreut regelmäßig Bachelor- und Master-Arbeiten. Zudem bringt er von Zeit zu Zeit eigene Arbeiten in Fachbüchern heraus und hält Vorträge.

Info: www.dr-tiffert.de

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Spezialist für Spezialisten: Vermessungstechnik und Service online

Vermessungstechnik ist etwas für Experten: Ingenieurbüros, Katasterämter, Bauämter, Bauunternehmen. Ihre Mess-Gerätschaften können diese Spezialisten im Online-Vermessungsshop des Lübecker Ingenieurs Carsten Voß beziehen. Die Beratung von Experte zu Experte und anspruchsvolle Dienstleistungen sind zusätzlich im Angebot.

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Carsten Voß (rechts) und Jan Otto (31) führen zwei High-End-Vermessungsgeräte aus dem Shop-Angebot vor: Tachymeter und Vermessungsdrohne.

Carsten Voß gehörte zu den ersten, die in Deutschland dieses spezielle Online-Shop-Geschäft entwickelten. „Ich wusste aus meiner Erfahrung im Vertrieb für Vermessungsprodukte, was im Business-to-Business-Geschäft zählt: die persönlichen Kontakte“, erzählt der Vermessungsingenieur rückblickend. „Ich sah aber auch die Entwicklung im Internet mit schnellem und direktem Zugriff auch auf hochwertige Produkte für Spezialisten, also habe ich diesen Vertriebskanal gleich mitentwickelt, als ich mich selbstständig gemacht habe.“

Seit Anfang 2015 pflegt der diplomierte Vermessungsingenieur sein vielfältiges Shop-Angebot von der Lübecker Seelandstraße aus, wo er in einer Bürogemeinschaft mit einem anderen Vermessungsingenieurbüro im Technikzentrum arbeitet. „Aber Pflege reicht natürlich nicht“, erklärt Voß. „Es geht immer um technische und produktorientierte Weiterentwicklung und vor allem um ständige Erweiterung im Dienstleistungsbereich.“

Das ist auch nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass zum Beispiel das High-End-Produkt im Shop schlechthin, eine Vermessungsflugdrohne der neuesten Generation, rund 30.000 Euro kostet. „So etwas wird nicht mal eben mit einem Klick bestellt, sondern da muss von Fachmann zu Fachmann über Details gesprochen werden“, so Voß, der Vermessungstechnikberater. Der Trend gehe ohnehin dahin, dass er über den Verkauf von Standardprodukten hinaus ingenieurstechnische Sonderlösungen für Kunden finde und beschaffe oder anfertigen lasse. Erst vor kurzem hat Voß an der Decke einer Produktionshalle eines Holzbauers eine Laser-Projektionsanlage in einer ganz speziellen Auslegung installiert.

Darüber hinaus ist der Vermessungsingenieur mehr und mehr als direkter Vermessungsdienstleister gefragt, insbesondere als „Drohnen-Pilot“. Er liefert dann nach den Flügen mit seiner eigenen High-end-Drohnen-Kamera fertige 3D-Daten des zu vermessenden Geländes, die im Prinzip katasteramtsfähig sind. „Mit grober Google-Maps-Qualität geben wir uns nicht zufrieden“, lacht Voß. Im Bereich der dazugehörigen Bildverarbeitung nach neuesten Standards lässt er sich gern von Studierenden helfen, die ihre Abschlussarbeiten mit einem Vermessungsthema bestreiten. Gerade in diesem Drohnen-Dienstleistungsgeschäft sieht der Geschäftsmann Voß große Zukunftspotenziale: „Das ist ja auch für weitere Branchen interessant, zum Beispiel für den Tourismus oder für Filmproduzenten.“

Info: www.vermessungsshop.de

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Neu auf dem Campus: Software-Dienstleistungen im Personalbereich

Mit seiner Firma „plakos“ unterstützt Waldemar Erdmann die Personalverantwortlichen in Unternehmen bei der softwaregestützten Auswahl und Weiterentwicklung von Mitarbeitern – und die Mitarbeiter bei der Vorbereitung auf Bewerbungs- und andere Auswahl-Gespräche.

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Das „plakos“-Team vor dem Eingang zum neuen Büro im Multifunktionscenter: Inhaber Waldemar Erdmann (31) mit seiner in der betrieblichen Organisation mitarbeitenden Frau Julia (26, rechts) und den Mitarbeiterinnen Sarah Glanert (27, ganz links) und Carla Schwarze (20)

„Plakos“ kommt aus dem Altgriechischen und heißt so viel wie „Platte“ oder „Ebene“. Für Waldemar Erdmann bedeutet das Wort im Kern „Plattform“. Eine solche Plattform betreibt der 31-Jährige seit 2012 im Internet. Hier stellt er Informationen und Tests für die Karriereplanung von Bewerbern und Mitarbeitern zur Verfügung und bietet Arbeitgebern auf der Suche nach Talenten die Möglichkeit, über Werbeanzeigen ins Blickfeld der Seitennutzer zu gelangen.

„Die Idee der Verbindung von Informatik und Psychologie auf einer Web-Plattform habe ich schon seit meinem Fachhochschuldiplom 2006 verfolgt“, erzählt der Wirtschaftsinformatiker, der vor der Firmengründung noch einige Jahre bei einer Personalentwicklungsfirma tätig war. Mit über 350000 Besuchern pro Monat gehört seine Website heute bereits zu den meistbesuchten Personalplattformen.

Erdmanns Dienstleistungsangebot soll sich aber unternehmerisch weiterentwickeln. Der Fokus liegt dabei auf dem softwaregestützten Service für die Personalverantwortlichen in Unternehmen. Dazu gehören diverse Softwaretools für das Personal- und Skill-Management auf der Plattform und über die Plattform hinaus. Vor allem geht es Erdmann um maßgeschneiderte Test-Zusammenstellungen und -Aus­wertungen.

Bei der Personalauswahl und in der Personalentwicklung gibt es nämlich laut Erdmann seit vielen Jahren den Trend, immer mehr psychologische Testverfahren einzusetzen. Plakos bietet Unternehmen an, eigene Personal-Test-Tools nach ganz individuellen Anforderungen zu entwickeln und einzusetzen. „Wir denken zum Beispiel gerade über eine App für Bewerber nach, in der verschiedene bekannte Test-Inventare genutzt werden können und in der zudem die Anforderungen einer ganz bestimmten Stelle berücksichtigt werden können“, verrät der Fachmann für das Softwaretechnische, der sich auch im Psychologischen immer auf dem Wissenschaftlich-Laufenden hält. Speziell zu diesem Zweck hat der Unternehmensgründer vor wenigen Wochen seine ersten beiden Mitarbeiterinnen eingestellt: Die beiden Studentinnen machen gerade ihren Bachelor- beziehungsweise Masterabschluss in Psychologie an der Lübecker Uni und kennen sich mit dem neuesten Stand der Test-Forschung aus. „Gerade wegen dieser kurzen Wege zu Partnern, Kunden und potenziellen Mitarbeitern habe ich mich für ein Büro hier auf dem Campusgelände entschieden“, stellt Erdmann fest.

Info: www.plakos.de

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Die Webshop-Dienstleister

Die Lübecker Internetagentur „jamp“ hat sich auf innovative Dienstleistungen rund um das Thema Webshop spezialisiert.

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Frank Jürß (45) mit Mitarbeiter Mirko Witzmann (28, vorn) im Planungsgespräch

Natürlich weiß Frank Jürß, dass man das englische Wort für „Sprung“ eigentlich mit „u“ schreibt. „Aber dann wäre das ja kein unterscheidender Name“, erklärt der Inhaber der Internetagentur „jamp“ das Zustandekommen des Firmennamens. Der heute 45-jährige Diplom-Informatiker hat sein Freiberufler-Unternehmen im Anschluss an sein Studium an der Lübecker Uni und nach vier Jahren Erfahrung als angestellter Software-Entwickler in einem Start-Up im Technikzentrum Lübeck  (TZL) gegründet.

Einige hundert Website- und Webshop-Projekte hat die Agentur in den letzten Jahren für kleine und große Kundenunternehmen aus dem Mittelstand realisiert. „Am Anfang habe ich alles selbst gemacht“, erzählt Jürß im Gespräch, „aber schon bald bekam ich Unterstützung von freien und angestellten Mitarbeitern in den Bereichen Design, Programmierung und nicht zuletzt Vertrieb.“ Heute beschäftigt der Unternehmer Jürß vier feste und eine wechselnde Anzahl von freien Mitarbeitern am Firmensitz im TZL. Und ein Auszubildender oder eine Auszubildende ist auch immer dabei. „Zum Glück finden wir immer engagierten Nachwuchs mit oder ohne Hochschulbildung. Bei uns können die jungen Leute sich im kleinen Team gut entfalten“, so der Agenturchef, der über die Jahre ein weit gespanntes regionales Netzwerk aufgebaut hat und dabei stets gute Kontakte zu Firmenpartnern und Fachkräften auf dem Lübecker Hochschulcampus pflegt.

In den letzten Jahren hat die Agentur sich zum Spezialisten für das Thema Webshop entwickelt. „Wir arbeiten mit ‚Shopware‘, einem in Deutschland entwickelten modularen und sicheren Online-Shop-System, das wir präzise auf die jeweiligen Kundenanforderungen zuschneiden“, erläutert Jürß. Dank der Entwicklungs- und Programmier-Expertise im Hause „jamp“ sei es auch möglich, relativ komplexe Schnittstellen zum Beispiel zur kundeneigenen Warenwirtschaftssoftware zu bauen. Darüber hinaus bekomme der Kunde ein maßgeschneidertes Hosting-Konzept und auf Wunsch eine umfassende Beratung in Sachen Suchmaschinen-Optimierung und Online-Werbung. „Wir sorgen für beste Server-Performanz und planen gemeinsam mit dem Kunden ganze Online-Anzeigenkampagnen. Auf diese Weise bekommt der Kunde alles komplett aus einer Hand, was er für einen erfolgreichen Online-Handel mit seinen Produkten braucht“, fasst Jürß sein Dienstleistungskonzept zusammen.

Info: www.jamp.de

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Chronische Wunden heilen mit neuen Biotechnologien

In Deutschland leben aktuell rund vier Millionen Menschen mit chronischen oder schlecht heilenden Wunden. Neue Biotechnologien können den Betroffenen helfen. Ein innovatives Unternehmen aus Lübeck hat in diesem Bereich einen technologischen Durchbruch erzielt.

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Dr. Kathrin Adlkofer (48) mit Mitarbeiterin Jana Kirchhof bei der Arbeit im CellTec-Labor

Noch ist der neue Raum der Bioenergy CellTec GmbH im Multifunktionscenter 1 auf dem Hochschulcampus fast leer. In wenigen Wochen aber wird hier die Fertigung eines speziellen Hautersatz-Vlieses starten, mit dem nicht heilende Wunden besser behandelt werden können, als das bisher möglich war. „Unsere patentierte Polymer-Matrix ist eine Art abbaubare Wundauflage, auf der zugleich die patienteneigenen Zellen gut wachsen. So wird die Wunde nach und nach geschlossen“, erläutert Geschäftsführerin Kathrin Adlkofer.

Technologisch beruht der Erfolg von Bioenergy CellTec auf Fortschritten in zwei Forschungsdisziplinen. Im ersten Bereich haben die Biotechnologen mit ihren Entwicklungspartnern in Berlin ein Beschichtungsverfahren für so genannte „Resomere“, das sind bioverträgliche Kunststoffe, gefunden. Die Beschichtung verhindert, dass die künstlichen Polymere die menschlichen Zellen physikalisch abstoßen. Stattdessen entwickeln sich auf diesen Polymeren die biologischen Zellen jetzt besonders gut, das heißt: Sie wachsen und vermehren sich. Das können sie, weil es sich um einen besonderen Zelltyp handelt, so genannte „multipotente Stammzellen“.

In diesem Bereich kooperiert CellTec mit der Lübecker Fraunhofer Einrichtung für Marine Biotechnologie. Hier wurde es technisch möglich gemacht, aus entnommenen Hautzellen eines Patienten solche Stammzellen zu züchten, aus denen verschiedene Zelltypen differenziert werden können (daher der Name „multipotent“). Diese Stammzellen haben unter anderem auch die Fähigkeit, sich auf der speziellen CellTec-Hautersatz-Polymermatrix zu vermehren und so den regenerativen Heilungsprozess zu fördern oder zu beschleunigen.

Das junge Unternehmen, gegründet 2012, wird seit 2014 im Rahmen des Zukunftsprogramms Wirtschaft des Landes Schleswig-Holstein gefördert. „Wir sind mit unserem jungen Team im Aufbruch und werden dabei von einem fachkundigen Investor unterstützt“, verrät die Chefin, die es als frühere Profi-Seglerin gewohnt ist, den Kurs zu halten. „Die Produktentwicklung geht weiter, neben dem Vlies- bieten wir auch ein Gel-Produkt. Die Vermarktung läuft jetzt verstärkt an. Bis 2020 wollen wir auf vielleicht 15 Arbeitsplätze aufstocken“, so Adlkofer.

Info: www.bioenergy-celltec.de

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